Wettanbieter für Portugal

Nach einem 3:1 gegen Ungarn und einem klaren 3:0 gegen Bulgarien setzten sich die Portugiesen im dritten Vorrundenspiel auch überraschend mit 3:1 gegen Titelverteidiger  Brasilien durch. Erst im Halbfinale mussten sie sich dem Gastgeber und späteren Weltmeister England knapp mit 1:2 geschlagen geben. Im “kleinen Finale” erkämpfte sich Portugal dann mit einem 2:1-Erfolg gegen die Sowjetunion verdient den dritten Platz. Am Ende des Turniers wurde Eusebio, der auch nach seinem Tod im Jahr 2014 immer noch als einer der besten portugiesischen Fußballer und als ein großer Nationalheld verehrt wird. Ohnehin ist der portugiesische Fußball nachwievor sehr eng mit dem Namen Eusebio verbunden. Der charismatische Offensivspieler prägte zwischen 1960 und 1975 eine äußerst erfolgreiche Ära beim portugiesischen Top-Klub Benfica Lissabon und entwickelte sich hier zu einem der besten Stürmer der Welt. Zwischen 1961 und 1973 absolvierte Eusebio 64 Länderspiele für Portugal und erzielte dabei 41 Tore.

Nach der WM 1966 erlebte der portugiesische Fußball allerdings eine sehr lange Durststrecke. Erst bei der Europameisterschaft 1984 in Frankreich meldeten sich Iberer auf der ganz großen Fußballbühne zurück. Auch hier kam erst im Halbfinale durch eine unglückliche 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen den Gastgeber und späteren Europameister Frankreich das Aus. Nur zwei Jahre später bei der Weltmeisterschaft in Mexiko war nach einem 1:0-Sieg zum Auftakt gegen England und zwei Niederlagen gegen Polen (0:1) und Marokko (1:3) bereits nach der Vorrunde Endstation.

In den 1990er Jahren wurde die Nachwuchsarbeit in Portugal deutlich professionalisiert und brachte unzählige starke Talente hervor, von denen die portugiesische Nationalmannschaft nachwievor profitiert.  So wurde die portugiesische U20-Auwahl 1989 und 1991 jeweils U20-Weltmeister. Zwischen 1994 und 2003 feierten die unterschiedlichen Nachwuchs-Auswahlteams insgesamt sieben EM-Titel. Bei den Männern warten die Portugiesen allerdings nachwievor auf ihren ersten großen Titel – obwohl sie seit der Europameisterschaft 2000 in Belgien und der Niederlande bei jedem großen Turnier am Start waren. Dem ersten Männer-Titel der Verbands-Historie am Nächsten war Portugal bei der WM 2004 im eigenen Land. Da musste sich die Mannschaft um den Superstar Cristiano Ronaldo im Finale in Lissabon dem Sensations-Europameister Griechenland überraschend mit 0:1 geschlagen geben.

Der mit Abstand berühmteste Spieler der aktuellen portugiesischen Nationalmannschaft ist Cristiano Ronaldo. “CR7″, wie der Offensivspieler von Real Madrid auch genannt wird, gilt als einer der besten Kicker der Welt. Ronaldo liefert sich in jedem Jahr einen Zweikampf mit dem Argentinier Lionel Messi um den Titel “Weltfußballer des Jahres”. 2008, 2013 und 2014 konnte er diese prestigeträchtige Wahl für sich entscheiden. Seit dem Jahr 2003 ist Ronaldo nicht mehr aus der portugiesischen Nationalmannschaft wegzudenken und absolvierte bislang bereits mehr als 120 Länderspiele.

Die 1. Portugiesische Liga, die Primeira Liga, wird in jeder Saison von den Traditionsvereinen Benfica Lissabon, FC Porto und Sporting Lissabon dominiert. International haben die portugiesischen Top-Vereine in den vergangenen Jahren allerdings den Kontakt zur europäischen Spitze verloren. Die bislang letzten Europapokal-Triumphe für Portugal holte der FC Porto. 2004 gewann die Mannschaft um Star-Trainer José Morinho die UEFA Champions League, 2011 triumphierte Porto in der UEFA Europa League dank eines knappen 1:0-Erfolges im rein portugiesischen Finale in Dublin gegen Sporting Braga.