Hannover 96: Torwart Markus Miller in psychologischer Behandlung
Hannover 96 muss für unbestimmte Zeit auf Torhüter Markus Miller verzichten. Wie die Niedersachsen bekannt gaben, befindet sich die Nummer zwei hinter dem erstmals in die Nationalelf berufenen Ron-Robert Zieler bereits seit längerem in psychologischer Behandlung, die nun eine stationäre Therapie erfordert.
Miller selbst ließ über Hannover 96 seine Erkrankung veröffentlichen: “Wegen meiner mentalen Erschöpfung werde ich mich ab sofort stationär behandeln lassen. Seit einiger Zeit habe ich immer seltener das Gefühl, dass ich der Mannschaft wirklich helfe oder etwas Wesentliches bewirke.”
Der vor gut einem Jahr vom Karlsruher SC nach Hannover gewechselte Schlussmann arbeitet seiner eigenen Aussage nach bereits mit dem in Gelsenkirchen als ambulanter Psychologe, Arzt und Physiotherapeut praktizierenden Martin Braun eng zusammen und versucht, seine Situation zu überwinden. Besserung versprechen sich alle Beteiligten nun durch eine stationäre Behandlung, die eine Rückkehr Millers in den Profifußball möglich machen soll.
Von Seiten von Hannover 96 gibt es für den 29-Jährigen, der bis auf weiteres von Nachwuchsmann Samuel Radlinger vertreten wird, keinerlei Druck. Stattdessen versicherte Manager Jörg Schmadtke Miller seine volle Rückendeckung: “Wir stärken und schützen ihn, weil er sich in aller Offenheit seinen psychischen Schwierigkeiten stellt.”
Von der Öffentlichkeit wurde Miller für sein ehrliches Outing sehr gelobt, wobei insbesondere in Hannover die Sensibilität für psychische Erkrankungen von Fußballern nach dem Freitod von Robert Enke im November 2009 enorm hoch ist.
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